Aus Liebe zum Feuer

Kachelöfen Schulz in Rastatt baut seit 28 Jahren Kachel- und Speicheröfen mit moderner Technik

Ein Bericht aus dem REPORT der Handwerkskammer Karlsruhe

In harmonischen, warmen Farbtönen mit einer modernen Außenanlage empfängt das große Haus seine Besucher. Wer eintritt, spürt sofort die angenehme Wärme. „Vor zehn Jahren haben wir das Haus gekauft und saniert. Wir nutzen einen Kachelofen als Vollhausheizung, der mit Holz, Pellets und Solar an einen Pufferspeicher angeschlossen ist und damit das Brauchwasser und die Wandheizung erwärmt,“ erklärt Karin Schulz. Im Keller steht der neue Pufferspeicher, das Herzstück des Hauses: „Die Brunner Heizzentrale ist erst seit einem Jahr auf dem Markt“, erklärt die Fachfrau.

Seit 28 Jahren betreibt sie gemeinsam mit ihrem Mann Dirk Schulz die Kachelofenfirma Schulz. Kennen gelernt haben sie sich 1986. Zu dieser Zeit hatte sich der gelernte Kachelbauer gerade mit einem Kollegen im elsässischen Drusenheim selbstständig gemacht. Als der Kollege ein Jahr später tödlich verunglückte, übernahm Dirk Schulz alleine die Firma und Karin stieg mit ein. „Ich habe meine ersten Erfahrungen im Ofenbau mit meinem Mann zusammen auf der Baustelle gemacht. Anschließend habe ich viele Schulungen und Fortbildungen besucht und der Rest war Learning by doing“, erzählt die patente Frau, die inzwischen Feuer und Flamme ist für Kachelöfen.

Im Februar 1987 ist das Paar ins Elsass gezogen, näher an den eigenen Betrieb. Ihre Kinder sollten jedoch auf eine deutsche Schule und daher ließ sich die Familie vier Jahre später im Rastatter Stadtteil Rauental nieder, wo die Eheleute bis heute in dem schönen Haus wohnen und arbeiten. Hier befinden sich das Büro und ein kleiner Ausstellungsraum mit sechs Öfen, von denen vier in Betrieb sind. Das Paar zeigt in diesem Haus, wie es tatsächlich ist, mit einem Ofen zu leben und zu heizen. „Wir wollen keine großen Ausstellungsräume mehr, das würde auch mehr Personal erfordern. Unsere Kunden kennen uns und kommen hauptsächlich über Empfehlung oder übers Internet“, weiß Schulz. Sie organisiert das Büro, macht Beratung, Planung, Termine und Verkauf. Von der Säuberung und Sanierung alter Öfen bis zum Einbau einer komplett neuen Kachelofen-Ganzhausheizung reicht die Angebotspalette der Firma Schulz.

Tochter Maren hat im elterlichen Betrieb gelernt und arbeitet nun im vierten Jahr. Sie ist eine der wenigen Kachelofenbauerinnen in ganz Deutschland. Ihre Arbeit erfordert handwerkliches Geschick, Kreativität und räumliches Vorstellungsvermögen und beinhaltet Metallverarbeitung, Elektrotechnik, Mauer- Verputz- und Fliesen-, Wartungs- und Reparaturarbeiten, Innenarchitektur und vieles mehr. Langeweile kommt da nie auf.
Die Familie Schulz hat sich auf Kachelöfen und Heizkamine mit Speicher oder Kesseltechnik, als Haupt- oder Zusatzheizung, spezialisiert und bietet dafür individuelle und hochwertige Lösungen. Viele Öfen sind heute mit einer elektronischen Abbrandsteuerung ausgestattet, welche die Luftzufuhr und den Abbrand automatisch regelt. „Ich kann morgens den Ofen anlegen und aus dem Haus gehen. Er wird immer optimal mit Verbrennungsluft versorgt und speichert die Wärme. Diese Art zu heizen ist sehr sauber und schadstoffarm. Wir müssen diese Öfen nur alle acht bis zehn Jahre reinigen“, erklärt die Expertin.

Für alle Kachelöfen gilt: Nur trockenes Holz verwenden, am besten Harthölzer, die mindestens zwei Jahre gelagert worden sind. Außerdem hat Karin Schulz noch einen wichtigen Tipp auf Lager: „Zum Anzünden sollte man keinesfalls Papier verwenden, das rußt und verursacht sehr viel Asche.“
Ute Bauermeister